Ich kenne viele Frauen, die sich für 2020 vor allem eins wünschen: endlich Mutter zu werden. Deshalb gehe ich offen damit um, dass meine Tochter das Ergebnis einer In-vitro-Fertilisation (IVF) – lateinisch für "Befruchtung im Glas" – ist. Meinem Mann und mir war es nicht möglich, auf natürliche Weise Eltern zu werden. Wir kennen also den Weg, den immer mehr Paare auf sich nehmen müssen. Und immer wieder werden wir diese drei Fragen gefragt: Bei welchem Arzt wart ihr? Wie lange hat es gedauert? Was habt ihr genommen, damit es geklappt hat? Es ist ein riesiger Markt entstanden und auch wenn für mich das Thema
Kinderwunsch heute abgeschlossen ist, wollte ich wissen: Was antworte ich das nächste Mal, wenn mich eine Frau um Rat fragt? Kann ich ihr, abgesehen von meinen eigenen Erfahrungen, sinnvolle Tipps geben, die sie auf ihrem Weg zum Wunschkind unterstützen, statt in ihrem Herzen falsche Hoffnungen zu wecken? Und was ist die vielleicht wichtigste Botschaft überhaupt bei dem Thema? Hier kommt der Versuch einer Antwort:
Ich erinnere mich an einen sonnigen Juni-Morgen, an dem ich mit meinem neugeborenen Baby in einem Café saß, meine Tochter abknutschte und mit ihr schmuste. Plötzlich bemerkte ich, dass ich beobachtet werde. Eine Frau am Nebentisch konnte den Blick nicht von meinem Glück lassen. Eine Träne schoss ihre Wange herunter, die sie sofort wegwischte, während ihr Begleiter unter dem Tisch ihre Hand nahm. Ich begriff, was los ist: Sie wünschte sich ein Kind und hatte vermutlich gerade eine erfolglose Kinderwunschbehandlung oder Fehlgeburt hinter sich. Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte sie in den Arm genommen. Doch das Thema ist tabu und so traute ich mich nicht, sie anzusprechen.
„In jeder Schulklasse sitzt ein Kind, das sein Leben einer außerkörperlichen Befruchtung verdankt.“ -
In Deutschland ist jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen. Laut Jahrbuch des deutschen
IVF Registers sitzt inzwischen in jeder Schulklasse mindestens ein Kind, das sein Leben einer außerkörperlichen Befruchtung verdankt. Allein in unserem Freundes- und Familienkreis kenne ich sieben hetero- und homosexuelle Paare, die eine Kinderwunschbehandlung hinter sich haben. Vier sind Eltern geworden, drei Paare bislang kinderlos geblieben. Auch wenn die Ursachen, egal ob hormonell, genetisch oder psychisch, zu gleichen Teilen bei den Frauen und Männern liegen, sind es vor allem wir Frauen, die nach der Diagnose "subfertil", also vermindert fruchtbar, unter Druck geraten. Denn das Problem ist vor allem: unser Alter.
"Unsere Patientinnen sind im Schnitt 37 Jahre alt. Das ist nicht gut", sagt Dr. Gülden Halis vom
Kinderwunschteam Berlin. "Die Populärpresse lässt uns glauben, dass es auch mit über 40 kein Problem ist, schwanger zu werden. Gianna Nannini erscheint mit 54 kritik- und kommentarlos mit großem Babybauch auf einem Hochglanz-Cover. Das ist grob irreführend."
Dass viele Frauen heute frühestens mit 30 so richtig ernsthaft über Kinder nachdenken, erlebt auch Dr. Astrid Gabert in der
Kinderwunsch Praxisklinik City Leipzig. "Die Familienplanung wird heute immer mehr in das höhere Lebensalter der Frau verschoben. Dies ist ein gesellschaftliches Problem, da die Ausbildungszeiten wesentlich länger dauern und die Frauen nach einem Studium ihrem Beruf nachgehen und Karriere machen möchten. Ich habe aber mitunter den Eindruck, dass zahlreichen Frauen nicht bekannt ist, dass ihre Fruchtbarkeit ab 35 Jahre deutlich abnimmt."
„Das beste Alter, um schwanger zu werden, liegt rein biologisch zwischen 20 bis 25 Jahren.“ -
Dr. Gabert selbst wurde im Alter von 25 Jahren das erste Mal Mutter und galt in der damaligen DDR als "späte Erstgebärende". Mit der Unterstützung ihres Mannes und sehr guter Organisation gelang es ihr damals das Studium, die Klinikschichten und das Familienleben unter einen Hut zu bringen. Ich dagegen habe zwei Mal studiert und bin die Karriereleiter eher hochgestolpert, als geklettert. Ich hoffte etwas zu erreichen, außerdem wollte ich reisen und in den besten Jahren meines Lebens auf nichts verzichten, weder auf Zigaretten, Alkohol noch Sex mit verschiedenen Männern. Auch wenn ich mit Mitte 20 bereits das erste Mal
verheiratet war: Mutter zu werden, hätte für mich den Super-GAU bedeutet, wurde ich doch, seit dem Einsetzen meiner Periode, von allen Seiten darauf eingeschworen, bloß nicht die Pille zu vergessen und schwanger zu werden. Auch ich konnte es mir erst mit Mitte 30 vorstellen, eine Familie zu haben. Als ich dann mit 37 die biologische Uhr immer lauter ticken hörte, passierte nichts. Ich fühlte mich von der Welt betrogen.
"Viele Frauen trifft diese Erkenntnis hart und ohne Vorwarnung: Ich zu alt fürs Kinderkriegen – ernsthaft?", erzählt die Hebamme
Kareen Dannhauer (Foto oben). Die meisten Frauen entwickeln deshalb einen enormen Leistungsdruck und versuchen verzweifelt das zu boosten, was sie jahrelang als selbstverständlich genommen haben: ihre Fruchtbarkeit. Die Visitenkarten von Reproduktionsmedizinern mit einer hohen "Baby-take-home"-Rate, Hormon Coaches oder wundervollbringenden Heilpraktikern sowie die Wirkung von pränatalen Vitaminpillen, Globuli-Kügelchen und Kräuterteemischungen werden in den "Hibbel-Foren" im Internet heiß diskutiert. In den Onlineshops und auf Blogs findet man nicht nur gängige Mittel wie Eisprungtests, Zykluscomputer und Basalthermometer, sondern Rezepte für Fruchtbarkeitsmüslis, spermienfreundliches Gleitgel oder stimulierende Badeöle.
„Fruchtbarkeitsmüsli: Wenn die Nachfrage mit Hilflosigkeit kollidiert.“ -
Logisch, dass ein so buntes Angebot entsteht, wenn eine riesige Nachfrage mit einer noch größeren Hilflosigkeit kollidiert. "In der Tat gibt es in der Apotheke gefühlt 600 Dinge, die man kaufen kann, um die Fertilität zu steigern. Evidenzbasiert ist jedoch bislang nur, dass für den Eintritt einer gesunden Schwangerschaft die Folsäure mit 800 Mikrogramm pro Tag eingenommen werden sollten, um Fehlbildungen bei Babys zu verhindern", sagt Dr. Halis.
"86% aller Frauen sind mit Folsäure unterversorgt", bestätigt Kareen Dannhauer. Die Hebamme aus Berlin weiß, dass es keinen Quickfix gibt, jedoch ist sie davon überzeugt, dass man die Schwangerschaftsrate mit einfachen Dingen deutlich verbessern kann. Die Temperatur
- und Schleimbeobachtung während des Zyklus sowie die Vitalstoffversorgung mit gezielten Nahrungsergänzungsmitteln sind nur zwei Beispiele. "Weder ein suboptimales Spermiogramm, noch eine einschränkte ovarielle Reserve sind in Stein gemeißelt", so die Baby-Expertin. Aktuell schreibt sie an ihrem neuen Buch "
Schwanger werden" - Der ganzheitliche Weg zum Wunschkind" (Kösel), das im April 2020 erscheint. Ein längst überfälliges Nachschlagewerk, wie ich finde. "Gerade Frauen über Anfang Dreißig können aus müden Eizellen noch etwas herauskitzeln, müssen aber wissen, was sie genau in welchen Dosen nehmen sollten. Vieles dreht sich dabei um antioxidative Stoffe. Als großer Star in der Fachwelt entpuppt sich gerade das Coenzym Q10, das kennen wir ja aus unserer Anti-Aging-Nachtcreme", so Kareen Dannhauer. Eine Vitalstoffdiagnostik gibt darüber Aufschluß, was für die jeweilige Frau Sinn macht.
Ich dagegen habe nach dem Motto "Viel hilft viel" nach jedem Strohhalm gegriffen, den mir der Markt bot: Während der Kinderwunschbehandlung gab es jeden Morgen eine Kanne "Göttin der Fruchtbarkeit"-Tee mit Frauenmantel und Storchenschnabel. Nach dem Frühstück schluckte ich nicht nur meine Schilddrüsenhormone, sondern ein laut Verpackung speziell für Kinderwunsch "hochdosiertes" Präparat aus der Drogerie, u.a. mit Vitamin E und D, DHA, Jod, Eisen, Selen, Zink und Magnesium. Auf Kaffee, Alkohol, Fleisch sowie Kuhmilch verzichtete ich, um auszuschließen, das irgendein Gift oder fremdartige Östrogene in meinen Körper gelangen. Ich betrat keine Räume, in denen geraucht wurde, stellte Rosenquarze in meiner Wohnung auf und lockerte meinen Beckenboden beim Kundalini-Yoga. Ich war sogar bei einer "weißen Hexe", die für mich mit dem Universum klären sollte, warum es mir noch kein Baby geschickt hat. Mein Leben bestand aus Ultraschallen und Blutabnahmen. Ich ging in Kirchen, um zu beten und beschwor daheim einen selbstgebauten Baby-Altar aus Strampler und Räucherwerk.
Trotz aller meiner Bemühungen und Einkäufe schlugen die ersten drei Versuche der Kinderwunschbehandlung fehl. Mein Körper machte nicht das, was er laut meines Arztes, ein sehr angesehener und erfahrener Mediziner in diesem Bereich, machen sollte: hübsche, kleine Eibläschen zu produzieren. Tapfer hetzte ich mit Unterbauchschmerzen zwischen Büro und Praxis hin und her. Beruflich und hormonell war ich im Dauerstress, während die Frauen um mich herum wie geplant oder aus Versehen schwanger wurden. Auf dem Höhepunkt meiner Kinderwunschbehandlung war ich so aggressiv, dass ich mich nicht mal mehr darüber freuen konnte, dass meine Schwester ein Kind bekam. Ich beschloss den Arzt zu wechseln, weil ich ihm sonst womöglich die Zähne eingeschlagen hätte. Ich hatte ein Jahr verloren, stand kurz vor meinem 37. Geburtstag und hatte rund 6.000 Euro ausgegeben. Für nichts.
„Ich betrat die Klinik auf der Berliner Friedrichstraße vermummt.“ -
Ich suchte Rat bei einer anderen Ärztin, die ich persönlich kannte: die bereits erwähnte Dr. Gülden Halis (Foto unten). Sie war eine Freundin meiner Schwägerin und deshalb war es mir anfangs peinlich zu ihr zu gehen, weil ich nicht wollte, dass alle unsere Bekannten über die Situation meines Mannes und mir Bescheid wussten. Ich betrat die Klinik auf der Berliner Friedrichstraße vermummt, mit schwarzer Sonnenbrille auf der Nase und Kapuze über dem Kopf. Ein ziemlich peinlicher Auftritt, denn das Wartezimmer war voll mit jungen Paaren – und ich stand da wie ein verirrtes Mitglied vom Schwarzen Block.
Dr. Halis wählte eine andere Behandlungsform für mich aus und ergänzte die Therapie um Akupunktur zur Stressreduktion. Sie kümmerte sich also erst mal um meine irrlichternde Psyche, nicht nur um meine Eizellenreserve oder das Spermiogramm meines Mannes. Mehr noch: Sie befreite mich von dem Druck, den ich mir selbst machte und erklärte mir, wie wichtig es ist, dass ich während der Kinderwunschbehandlung mein Leben normal weiterlebe.
"Am besten schneiden in der Tat die Frauen ab, die loslassen können – wobei das immer leichter gesagt als getan ist", sagt sie. "Einige Paare haben eine schwere Vorgeschichte, wie etwa einen schon jahrelang bestehenden Kinderwunsch, Fehl- oder Totgeburten. Hier gilt es, die Patienten stärkend und motivierend bei der Behandlung zu unterstützen", berichtet Dr. Astrid Gabert aus ihrem Leipziger Praxisalltag. So empfiehlt sie ihren Patienten nicht nur eine gesunde Lebensweise, sondern ein großes Puzzle zu kaufen, um sich damit abzulenken.
Auch ich versuchte mich im Loslassen. Ich trank nicht nur Tee, sondern auch meinen geliebten Kaffee und traf mich mit den Freundinnen, die kugelrunde Babybäuche vor sich hertrugen oder gerade ein Kind bekommen hatten. Mein Mann und ich schliefen miteinander, ohne dabei an unsere Fortpflanzung zu denken. Tatsächlich geschah nach sechs Wochen ein Wunder: Beim ersten IVF-Versuch in der neuen Praxis war ich mit Zwillingen schwanger.
„Fast jede dritte Schwangerschaft endet mit einer Fehlgeburt.“ -
Die Herausforderung über 35 ist nicht nur schwanger zu werden, sondern schwanger zu bleiben. In der 8. Woche bekam ich Blutungen. Das Herz des einen Babys hörte auf zu schlagen. Ich bekam Panik über das, was in einem Körper passierte und dass ich es wieder nicht kontrollieren konnte. Was mir erst damals jemand sagte: Fast jede dritte Schwangerschaft endet mit einer Fehlgeburt. Ab dem 36. Lebensjahr sinkt die Schwangerschaftsrate, während die Fehlgeburtsrate steigt, wie das deutsche IVF Register belegt. Ich fühlte mich schuldig, dass ich so alt war, auch wenn sich der zweite Embryo weiterhin prächtig entwickelte (und heute in die Kita geht).
Die Journalistin Julia Stelzner weiß: "Hinter jedem Wickeltisch steckt eine Wahrheit." Nach zwei Eileiterschwangerschaften, einer Fehlgeburt und einer nicht erkannten Gebärmutterentzündung hat auch sie sich für eine Kinderwunschbehandlung entschieden. "Weniger aus dem Grund, dass ich nicht natürlich schwanger werden konnte, sondern wegen des Mangels an einer empathischen und wissenden Gynäkologin bzw. der Gewilltheit, der Sache auf den Grund zu gehen."
Ihre Erfahrungen und die von anderen Frauen, die eine Fehlgeburt zwischen der 6. und 38. Woche erlebt haben, teilt Julia Stelzner auf der Website "
Das Ende vom Anfang". Trotz immenser Traumata war auch für Julia die Rückkehr zur Normalität wichtig. "Ich habe mit meinem Mann viel Negroni getrunken, geraucht und Pizza gegessen. Ich bin die Rocky Steps in Philadelphia in meinem ausgeleierten grauen Jogginganzug hochgejoggt. Ich habe mir bei Dussmann medizinische Fachbücher gekauft", schreibt die 38-Jährige in ihrem Erfahrungsbericht mit dem Titel "Schwermut, Demut, Mut". Genau drei Jahre, nachdem sie wegen ihrer ersten Eileiterschwangerschaft an Weihnachten im Krankenhaus lag, wurde sie im Dezember 2018 Mutter einer Tochter.
So scheinen nicht nur die schulmedizinische Diagnostik und der Vitalstoffspiegel im Blut, sondern auch Selfcare und Aufklärung wichtige Erfolgsfaktoren auf dem Weg zum Wunschkind zu sein. "Für mich ist es skandalös, dass Frauen und Paaren so viel Wissen vorenthalten wird", sagt Kareen Dannhauer. "Zwischen Kräutertees und Abwarten oder Highend-Fertilitätsmedizin gibt es nichts dazwischen, keine Selbstermächtigung, kein Verständnis für ein ganzheitliches Konzept von Fruchtbarkeit."
Ihre Worte gaben mir zu denken. Denn abgesehen von Tabus wie Kinderwunschbehandlung und Fehlgeburt ist doch schon der Zyklus etwas, mit dem man sich als Frau nicht gerne beschäftigt. Laut einer Studie von Plan International UK aus dem Jahr 2017 schämen sich 48% der Mädchen für ihre Menstruation. Ein Fünftel der befragten Frauen geniert sich mit Hygieneartikel an die Supermarktkasse zu gehen. Auch ich war nie stolz auf meine Periode. Im Gegenteil: "Besuch von Tante Rosa" war ekelig und ich empfand es noch vor Kurzem befremdlich, wenn eine Frau auf Instagram über ihr prämenstruelles Syndrom (PMS) schrieb oder begeistert den Gebrauch einer Menstruationstasse verkündete. Als Dr. Halis im Rahmen einer Untersuchung meine Gebärmutterschleimhaut als "wunderschön" lobte, war ich über diese Wertschätzung total irritiert. Zu spät begriff ich: Mein Zyklus ist meine Superpower.
"Frauen sollten sich um das Lesen der fruchtbaren Zeichen ihres Körpers kümmern, das ist nachweislich effektiver, als auf Eisprung-Teststreifen zu pinkeln. Denn Paare, die sich mit der Deutung fruchtbarer Körperzeichen auskennen, werden signifikant schneller schwanger", empfiehlt deshalb Kareen Dannhauer.
„Mit der Enttabuisierung der Periode muss eine Sensibilisierung für die Fruchtbarkeit stattfinden.“ -
Die "Periodenrevolution" von Untenrum-Labels wie Einhorn, Hashtags wie #periodpositive oder hormonfreie Verhütungsmethoden machen female health populär – doch muss es um mehr gehen, als nur Tampons aus Biobaumwolle, Perioden-Emojis oder Fotos von blutigen Unterhosen mit 15.000 Likes. Mit der Enttabuisierung der Periode muss eine Sensibilisierung für das Thema Fruchtbarkeit stattfinden.
"Ich plädiere dafür, die Kinder im Biologie-Unterricht nicht nur über die Verhütung zu informieren, sondern auch über das Ende der Fruchtbarkeit. Dann wissen die jungen Frauen, dass sie ihren Kinderwunsch nicht zu lange aufschieben sollten“, sagt Dr. Astrid Gabert (Gruppenfoto, links). Klar, dass sich die gesellschaftlichen Normen dementsprechend anpassen und Mütter bei ihrer Ausbildung, Studium und Erziehung unterstützt werden müssen, statt Hindernisse und Ausgrenzung zu erfahren. "Wichtig ist das Bereitstellen von Kindereinrichtungen, um Beruf und Kinderwunsch jederzeit realisieren zu können", so Dr. Gabert.
Auch die Männer dürfen beim Thema Kinderwunsch an keiner Stelle ausgeschlossen werden: "Wenn man nur sweete Babybücher für Frauen schreibt, zementiert das einen vermeintlichen weiblichen Wissensvorsprung in diesen Themen und alte Rollen, in denen wir uns sowieso mehr wiederfinden, als wir es für möglich gehalten haben", sagt Kareen Dannhauer. Als Appetizer für ihr neues Buch verrät sie einen einen der besten Fruchtbarkeits-Hacks überhaupt: "Sex! Viele Paare schlafen – gerade nach längerer Kinderwunschzeit – nur noch ein bis fünf Mal im Zyklus miteinander, ziemlich zweckdienlich und natürlich an akribisch ausgerechneten Tagen. Das reicht nicht.“
Auch hier ist also gemeinsam loslassen und entspannen wichtig, denn abgesehen von einem gesunden Lifestyle und sinnvollen Nahrungsergänzungsmitteln macht Frauen und Männer vor allem eines fruchtbarer: Liebe machen.
Tja, wenn ich könnte, würde ich die Zeit vielleicht noch einmal zurückdrehen und früher mit dem Kinderkriegen anfangen. Vielleicht hätte ich dann ein weiteres Kind haben können, wer weiß. Auf der anderen Seite hätte ich niemals so viel Dankbarkeit empfunden. Mein Kind ist wirklich ein Geschenk. Die Enttabuisierung von Kinderwunsch und Fruchtbarkeit lebt von euren Kommentaren und Erfahrungen – ich bin gespannt, was ihr von euch erzählt!
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Fotos: into life | Besonderes für andere Umstände, Kinderwunschteam Berlin, Kinderwunschzentrum Praxisklinik City Leipzig