Bücher, Serien & Unterhaltung
Nicht! Dein! Ernst!
Unsere „Klatsch & Tratsch“-Rubrik inklusive Serien- und Filmtipps sowie allem, was Spaß macht.
von Marie Kahle - 01.12.2021

1. WHUT? Olivia Colman versucht Paul Mescal rum, zukriegen?

Ich gebe es zu, seit ich den Schauspieler Paul Mescal als Connell in der Verfilmung des Buches „Normal People“ von Sally Rooney gesehen hab, gehöre ich zu seinen Fans – ach, was sage ich, zu seinen Ultras. Der Ire bewies in dieser Rolle nämlich, dass moderne Männlichkeit mit großer Emotionalität und Zerbrechlichkeit einhergehen kann, High Five. Und das hat anscheinend auch die Oscar-Preisträgerin Olivia Colman, die wir unter anderem als Queen Elizabeth aus der Serie „The Crown“ kennen, begeistert. Aktuell flirtet sie nämlich mit Paul, was das Zeug hält, wenn auch nur auf der Leinwand. In dem Filmdrama „The Lost Daughter“ spielt Colman die Professorin Leda, die zwei Tage allein am Strand in Süditalien verbringt und dort eine junge Mutter (Dakota Johnson) kennenlernt. Diese macht ihr bewusst, dass sie selbst als Mama versagt hat. Paul Mescal verkörpert den gut aussehenden Studenten Will, der an der Strandbar arbeitet und der von Leda bezirzt wird. Hui, hui, hui.
Der Film feierte Anfang September 2021 bei den Internationalen Festspielen von Venedig seine Premiere und basiert auf dem Roman „La figlia oscura“ von Elena Ferrante. Um an die Filmrechte zu kommen, schrieb die Schauspielerin Maggie Gyllenhaal einen Monat lang an einem Brief an die italienische Schriftstellerin und bekam tatsächlich die Rechte, jedoch nur unter einer Bedingung: Gyllenhaal sollte selbst Regie führen, auch wenn sie das zuvor noch nie gemacht hatte. Der Sprung ins kalte Wasser hat sich ausgezahlt, denn der Film lohnt sich nicht nur, weil Paul Mescal mitspielt, sondern auch, weil wir einen ungesehenen, spannenden Blickwinkel aufs Mamasein bekommen.
Der Film „The Lost Daughter“ startet am 31. Dezember 2021 auf Netflix. 

2. WHUT? Anke Engelke hat Probleme mit ihrem Sohn?

Apropos Elternsein. Nicht nur Olivia Colman hat in ihrer aktuellen Rolle an der Erziehung ihrer Kinder zu knabbern, auch Anke Engelke beschäftigt das Thema. Die Schauspielerin und Komikerin spielt in dem Film „Mein Sohn“ nämlich die Rolle der Marlene, die ihren Sohn Jason, gespielt von Jonas Dassler, nach einem schweren Skate-Unfall zu einem Reha-Aufenthalt in der Schweiz überredet. Das Mutter-Sohn-Duo startet einen Roadtrip quer durch Deutschland. Während Marlene eine klare Route im Kopf hat und ohne Umwege ans Ziel kommen möchte, versucht ihr Sohn Jason alles daran zu setzen, dass seine Mutter erkennt, dass das Leben sich vor allem auf Umwegen abspielt. Der Film ist besonders sehenswert, weil Anke Engelke so großartig beweist, dass sie dramatische Handlungen genauso gut kann wie Ladykracher. Perfekt für alle, die mal wieder ordentlich in den Kinosessel schluchzen und gleichzeitig aber auch lachen möchten.
Der Film „Mein Sohn“ läuft aktuell im Kino. 

3. WHUT? Dieser Film wurde immer wieder aus dem Programm genommen?

Jetzt ist es endlich so weit. Nachdem der Filmstart von „Wunderschön“ pandemiebedingt mehrmals verschoben wurde und zwischenzeitlich nicht mal mehr sicher war, ob und wann der Film überhaupt ins Kino kommt, dürfen wir uns jetzt auf das Ergebnis freuen, für das Schauspielerin und Regisseurin Karoline Herfurth verantwortlich ist. In dem Film geht es um vier Frauen, die einem bestimmten Schönheitsideal hinterhereifern. Das sind die Zweifachmama Sonja (Karoline Herfurth), die sich nach ihren Schwangerschaften nicht mehr wohl in ihrer Haut fühlt, ihre beste Freundin Vicky (Nora Tschirner), die sich als Lehrerin für Body Positivity bei ihren Schüler*innen starkmacht, Frauke (Martina Gedeck), die sich kurz vor ihrem 60. Geburtstag unsichtbar fühlt, und ihre Tochter Jule (Emilia Schüle), die Model werden will und immer wieder auf Äußerlichkeiten reduziert wird. Emilia Schüle rasierte sich übrigens für die Rolle im Film extra die Haare ab und fand den neuen Look so inspirierend, dass sie seitdem eine Kurzhaarfrisur trägt. In dem Film geht es immer wieder um viele typische Klischees, aber trotzdem geht die Story ans Herz und ist daher meine Empfehlung.
Der Film „Wunderschön“ läuft ab dem 16. Dezember 2021 im Kino. 

4. WHUT? Netflix veröffentlicht die erste queere Weihnachtsgeschichte?

Im letzten Jahr hatte ich euch an dieser Stelle die queere Weihnachtskomödie „Happiest Season“ mit Kristen Stewart in der Hauptrolle empfohlen, die ihr euch auf Amazon Prime anschauen könnt. Der Film ist unterhaltsam, doch dreht er sich wie so viele Filme mit schwulen oder lesbischen Hauptfiguren ums Coming-out. Etwas weiter ist da die neue Netflix-Komödie „Single All The Way“, in der die Familie von Peter längst weiß, dass ihr Sohn schwul ist, sich aber nicht damit abfinden kann, dass er noch als Single durch die Gegend läuft. Deshalb überredet Peter seinen besten Freund Nick, ihn zum Weihnachtsfest bei seiner Familie zu begleiten, um sich als sein fester Freund auszugeben. Was Peter nicht weiß – seine Mutter hat selbst Amor gespielt und zum Essen ein gut aussehendes Blind Date für ihren Sohn eingeladen. Neben viel Liebeswirrwarr gibt es viel Kitsch zu sehen, der sofort in mir die Weihnachtsstimmung weckt. Davon bitte mehr!
Der Film „Single All The Way“ startet am 2. Dezember 2021 auf Netflix. 

5. WHUT? Lily Collins startet eine Dreiecksbeziehung?

Als Modebegeisterte ist für mich in diesem Jahr nicht nur das Sex-and-the-City-Revival „And Just Like That ...“, das am 9. Dezember 2021 auf Sky zu sehen sein wird, ein Hochgenuss, sondern auch die zweite Staffel „Emily in Paris“, die kurz vor Weihnachten startet. Hinter den Looks steht schließlich die Serienstylistin Patricia Field, die einst auch meine liebsten New Yorkerinnen Carrie, Charlotte, Samantha und Miranda einkleidete. Bei dieser Serie feiere ich jedoch nicht die Outfits der Protagonistin, also von Lily Collins, sondern der Nebendarstellerin Camille Razat, die viel unaufgeregtere und lässigere Looks trägt. In der neuen Staffel starten die beiden Frauen Camille und Emily übrigens eine Dreiecksbeziehung und nicht nur in der französischen Hauptstadt geht es heiß her, sondern diesmal auch in St. Tropez. Die erste Staffel war mit über 58 Millionen Views supererfolgreich und ich bin jetzt schon gespannt, was die Fortsetzung kann.
Die zweite Staffel „Emily in Paris“ startet am 22. Dezember 2021 auf Netflix. 

6. WHUT? Für Evelyn Weigert war die Schwangerschaft nur ein Joke?

Was Komikerin und Podcasterin Evelyn Weigert und mich in diesem Jahr stark verbunden hat? Wir haben beide unsere zweiten Töchter kurz nacheinander geboren und deshalb habe ich auf Instagram immer mit großem Interesse verfolgt, wie es Evelyn gerade geht. Keine Schwangere postet so ehrlich über stolze Gewichtszunahmen, Krampfadern und sentimentale Phasen und nimmt sich selbst nicht so ernst. Diesen Humor habe ich zwischen Übelkeit und Hormonveränderungen dringend gebraucht. Daher habe ich auch supergern die Dokumentation „Oh Baby! Sowas von schwanger“ in der NDR-Mediathek geschaut, in der sie mit Freundinnen wie Marie Nasemann und Julia Knörnschild oder Hebamme Kareen Dannhauer übers Mamawerden mit all seinen Vor- und Nachteilen spricht. Auch über Fehlgeburten wird mit viel Feingefühl gesprochen. Mein Mann und ich haben besonders gefeiert, dass die Partner der Protagonistinnen wie Evelyns Mann Alex oder Sascha Lobo zu Wort kommen und man so einen lustigen Blick darauf bekommt, wie unterschiedlich eine Schwangerschaft in Beziehungen wahrgenommen werden kann. Für so eine authentische Sicht aufs Schwangersein bekommst du von mir ein virtuelles High Five, liebe Evelyn. You go, girl.
Die dreiteilige Dokumentation „Oh Baby! Sowas von schwanger“" könnt ihr euch hier in der ARD-Mediathek anschauen.

7. WHUT? Diese 100 Serien muss jede*r gesehen haben?

Die meisten Listen von Journalist*innen sind mir ein Graus – vor allem, wenn es um Serien geht. Zu vorhersehbar oder eindimensional sind die Ergebnisse und Vorschläge oft. Umso mehr habe ich mich aber über „The 100 greatest TV series of the 21st Century“ vom BBC gefreut. Diese Liste wurde nämlich wahnsinnig aufwendig erstellt: 206 Menschen aus 43 Ländern wurden gebeten, ihre TV- und Streaming-Highlights zu verraten. Darunter waren 100 Frauen, 104 Männer sowie zwei nichtbinäre Personen. Es ging bei den Abstimmenden vor allem darum eine breite Masse zu repräsentieren, und die ist nun mal divers. Zu meiner Überraschung ist meine absolute Lieblingsserie „Sex and the City“ nicht mal aufgelistet, dafür thronen auf den ersten drei Plätzen „The Wire“, „Mad Men“ und „Breaking Bad“. Knapp das Treppchen verpasst hat das grandiose „Fleabag“. Unter den 100 genannten Serien befinden sich auch zwei deutsche Formate: „Dark“ und „Babylon Berlin“. Falls ihr also echte Serienjunkies seid, könnt ihr ja mal abgleichen, ob eure Lieblingsformate mit aufgelistet sind, oder sogar eure eigene Top Ten erstellen. Hier kommt meine: Platz 1: „Sex and the City“, Platz 2: „Fleabag“, Platz 3: „Schitt`s Creek“, Platz 4: „Sex Education“, Platz 5: „Girls“, Platz 6: „Pose“, Platz 7: „Gilmore Girls“, Platz 8: „This Is Us“, Platz 9: „Big Little Lies“, Platz 10: „The Crown“. Falls ihr mögt, nennt mir doch in der Kommentarfunktion mal eure Favoriten. Ich bin gespannt.

8. WHUT? Das sind die heißesten Neuerscheinungen von 2022?

Neues Jahr, neues (Serien-)Glück. Ich persönlich freue mich sehr auf das Jahr 2022, vor allem, weil es superspannende Neuerscheinungen gibt, die mich jetzt schon beglücken. Da wäre zum Beispiel die Dramedyserie „Damaged Goods“, in der Sophie Passmann eine Hauptrolle spielt. Es geht um eine Clique in den Endzwanzigern, die sich in einer Gruppentherapie kennengelernt hat. Wie Sophie Passmann als Schauspielerin abliefert, macht mich besonders neugierig. Übrigens sind auch noch weitere tolle Schauspieler*innen wie Tim Oliver Schultz und Leonie Brill mit von der Partie. Die Serie wird gerade in München gedreht und startet wahrscheinlich im Frühling/Sommer nächsten Jahres auf Amazon Prime.
Außerdem gab die Familie Kretz – ihr erinnert euch vielleicht an die wahnsinnig sympathischen und gut aussehenden Söhne der Immobilienmakler-Sippe auf Netflix, deren Leben in der Realityserie „L`Agence“ begleitet wurde – bekannt, dass sie im nächsten Jahr mit einer zweiten Staffel und vielversprechenden Immobilien zurückkommen. Whoop, whoop.
Am 4. Januar 2022 können wir uns außerdem die erste Folge der sechsten und finalen Staffel von „This Is Us“ auf iTunes ansehen. Ich kann gar nicht glauben, dass die vielen Geschichten der Familie nun ein Ende finden, und zücke schon mal die Taschentücher, denn das Finale wird garantiert eine Emotionsbombe. Meine Vorhersage für das Jahr 2022? Serientechnisch wird`s vielversprechend.

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