Rezepte & Ernährung
Ein Mahl etwas Gutes:
Chai-Waffeln, Lebkuchen-Energy-Balls und Meersalz-Choco Crossies - Lynn Hoefer hat drei einfache, superleckere Rezepte, die euch die Adventszeit versüßen. Sogar zuckerfrei.
von Lynn Hoefer - 14.11.2018
Es müssen ja nicht immer Plätzchen sein. Mit dem Gedanken im Hinterkopf dachte ich bei einem Herbst-Spaziergang über meine November-Kolumne nach. Auf meinem Blog tummeln sich bereits gesündere Spekulatius, Zimtsterne und zwei Arten Vanillekipferl. Die Klassiker eben, kennt man. Doch  für meine Kolumne wollte ich Alternativen zu den Klassikern finden. Stefanie trug zur Idee mit den Waffeln bei. Ihre Kackbällchen-Liebe (heißen offiziell Energy Ball) inspirierte mich ebenfalls zu den weihnachtlichen Energy Balls. Und die Choco-Crossies sind eines dieser Süßigkeiten, die ich als Kind immer geliebt habe. Mit etwas grobem Meersalz oben drauf sind die der Knüller.
Das Tolle: Alle Rezepte sind so unfassbar einfach, da lacht ihr mich aus. Aber genau das brauchen wir im Dezember ja. Einfache, unkomplizierte Rezepte, die uns die Weihnachtszeit natürlich versüßen. Apropos natürlich versüßen: selbstverständlich sind alle Rezepte frei von Haushaltszucker und nur mit Datteln, Ahornsirup oder Kokosblütenzucker gesüßt. Dennoch schmecken sie so lecker wie ihre konventionellen Pendants. Die Waffeln zum Beispiel. Da stelle ich mir jetzt schon vor, wie ihr die mit euren Kindern oder den liebsten Freunden gemeinsam backt, danach vielleicht noch schnell die Schuhe für den Nikolas putzt oder euch einen Weihnachtsklassiker wie „The Holidays“ anschaut. Hach.
Und die weihnachtlichen Kackbällchen erst. Schneller und einfacher habt ihr noch nie Lebkuchen gemacht. Ich hoffe, genau so viele Fotos auf Instagram zu bekommen, wie damals bei den ersten Kackbällchen. Da verging ja kein Tag ohne ein tolles Bild von euch. Die weihnachtlichen Energy Balls sind von allen drei Rezepten übrigens mein Favorit. Sie schmecken einfach genau wie Lebkuchen. Durch die Datteln sind sie süß genug, die Apfelchips verleihen einen unerwarteten Crunch und das Lebkuchen-Gewürz verleiht den Bällchen einen traumhaft-weihnachtlichen Geschmack. Ich habe die Bällchen übrigens noch in rohem Kakao geschwenkt. Das verleiht ihnen auf den ersten Bissen eine leicht zartbittere Note, die dann geschwind in eine himmlische Süße umgewandelt wird. Für Kinder würde ich den Kakaomantel eher weglassen, aber für uns Erwachsene ist es einfach mhhh.
Die Choco-Crossies sind eines meiner heimlich geliebten Naschereien aus früheren Zeiten. Für mich sind Choco-Crossies eines dieser Dinge, die man nie selber kauft, aber bei anderen immer total gerne nascht. Selbstgemacht kann man die Choco-Crossies auch noch mit anderen gesünderen Zutaten wie Mandelstiften spicken. Die Schokolade dafür kann man auch selber machen, wenn man mag. Natürlich kann man auch gekaufte zartbittere gekaufte Schokolade verwenden. Da könnt ihr euch so richtig kreativ entfalten.
Wieso die Plätzchen und die Waffeln uns gut tun? Nun, zum einen sollte man bei der Zubereitung unbedingt seine Lieblings-Weihnachtsmusik hören. Das entspannt schon einmal. Dann enthält keines der Rezepte raffinierten Zucker, dafür aber gesündere Zucker-Alternativen und von denen auch nur ein wenig. Denn auch alternative Zuckerquellen sind in Maßen zu genießen.
Der wahre Gesundheitsaspekt dieser Rezepte liegt aber darin, dass wir sie mit unseren Liebsten zusammen genießen. Denn bei all dem Gerede von Superfoods, Nährstoffen und Zeit-für-mich, vergessen wir häufig, wie wichtig auch soziale Kontakte für unser Wohlbefinden sind. Zeit mit den Liebsten ist ein ganz großer Pfeiler des gesunden Lebensstils.
Falls ihr jetzt noch mehr Lust auf gesündere Plätzchen habt, dann schaut euch gerne die gesunden Spekulatius, Vanillekipferl, Schoko-Vanillekipferl, Zimtsterne oder die Rudolph-Plätzchen aus dem letzten Jahr an. Da findet bestimmt jeder etwas, das er dieses Jahr gerne backen möchte. Ach ja, einen gesünderen Stollen habe ich auch noch im Angebot. Der ist wirklich himmlisch!
Ich wünsche euch allen eine besinnliche Vorweihnachtszeit und hoffe, dass ihr diese auch in vollen Zügen genießen könnt.
Eure Lynn
Chai-Waffeln
Für ca. 9 belgische Waffeln:
250 g Haferflocken
2 EL Kokosblütenzucker
1 EL Weinstein-Backpulver (das ist Backpulver ohne Aluminium)
2 TL Chai-Gewürz (siehe unten)
1 Prise Meersalz
150 ml Kokosjoghurt (oder Naturjoghurt)
100 ml Hafermilch
100  ml Mineralwasser
3 Bio-Freilandeier (oder 3 EL Chiasamen + 9 EL Wasser für die vegane Option)
abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone
Butter oder Kokosöl zum Backen
Ebenfalls:
300 g gefrorene Beeren
1 TL Chai-Gewürz
gehackte Nüsse (z.B. Mandeln oder Haselnüsse)
(Kokos-) Joghurt zum Servieren
Für die Chai-Gewürzmischung:
2 TL Zimt
1 TL Ingwer, gemahlen
1 TL Piment, gemahlen
½ TL Nelke, gemahlen
1/2 TL Kardamom, gemahlen
1/2 TL Muskatnuss, gemahlen
Für eine vegane Version, die Chiasamen mit dem Wasser vermengen und zum Quellen zur Seite stellen. Alle Zutaten für das Chai-Gewürz vermengen und in einem luftdichten Glasbehälter aufbewahren.
Das Waffeleisen auf mittlerer Stufe vorheizen.
Die Haferflocken in einem Food Processor oder einem Mixer zu einem feinen Mehl zerkleinern. In einer Schüssel das Hafermehl, Kokosblütenzucker, Weinstein-Backpulver, Chai-Gewürz und Meersalz sorgfältig vermengen. In einer weiteren Rührschüssel den (Kokos-) Joghurt, die Hafermilch und die drei Eier (oder Chia-Eier) und die Zitronenschale mit einem Schneebesen verrühren. Anschließend das Mineralwasser kurz unterrühren.
Die nassen Zutaten über die trockenen geben und alles mit einem Schneebesen zu einem glatten Teig verrühren. Den Teig ca. 30 Minuten ruhen lassen. In dieser Zeit die gefrorenen Beeren in einer Pfanne langsam erhitzen und mit etwas Chai-Gewürz vermengen. In der warmen Pfanne lassen, um die Beeren für später warmzuhalten.
Das Waffeleisen etwas stärker erhitzen und ca. 1 TL Kokosöl hineingeben und das Öl mit einem Backpinsel oben und unten gründlich verteilen.
Eine Kelle Teig pro Seite (bei einem belgischen Waffeleisen) hineingeben und ca. 5 Minuten backen. Bei einem Herz-Waffeleisen braucht man weniger Teig und die Backzeit pro Waffel reduziert sich entsprechend. Die Waffeln sind fertig, wenn sie goldbraun gebacken sind und sich leicht vom Waffeleisen lösen lassen. Ich lasse sie sogar gerne etwas krosser werden.
Die Waffeln mit dem warmen Beeren-Kompott, Joghurt und gehackten Nüssen servieren.
Choco-Crossies (Rudolph’s Häufchen)
50 g Cornflakes (oder Dinkelflakes), ungesüßt
30 g Mandelstifte
eine Prise Zimt
100 g Zartbitterschokolade, selbst gemacht siehe unten
grobes Meersalz zum Bestreuen
Für die selbstgemachte Schokolade:
120 g Kakaobutter (aus dem Kühlregal im Bio-Markt)
75 g rohes Kakaopulver, stark entölt
80 g Ahornsirup
Wenn ihr die Schokolade selbst macht, dann fangt damit zuerst an. Die Kakaobutter im Wasserbad vorsichtig schmelzen. Den rohen Kakao und Ahornsirup unterrühren und gut abkühlen lassen. Durch das Abkühlen wird die Masse etwas dickflüssiger, was bei den Choco-Crossies hilft.
Die Cornflakes mit den Mandelstiften und dem Zimt in einer Schüssel vermengen. Die selbst gemachte Schokolade direkt mit den Zutaten vermengen oder die gekaufte Schokolade zuerst im Wasserbad schmelzen und mit den trockenen Zutaten vermengen. Mit einem Teelöffel kleine Häufchen der Masse auf einem Backblech mit Backpapier verteilen. Falls ihr, so wie ich, nur einen kleinen Kühlschrank habt, dann schneidet Backpapier zurecht und legt es auf Teller und gebt die Choco-Crossies auf die Teller. Das Blech oder die Teller ca. 1 Stunde zum Abkühlen in den Kühlschrank geben.
Luftdicht verschlossen halten sich die Choco-Crossies ca. 2 Wochen.
Weihnachtliche Energy Balls (Santa’s Kackbällchen)
200 g weiche Datteln, entsteint (ca. 17 Stück)
80 g Mandeln
50 g getrocknete Apfelchips, ungesüßt
1 TL Lebkuchen-Gewürz (oder Spekulatius-Gewürz)
Optional:
2 EL rohes Kakaopulver, stark entölt
1 Tropfen Orangenöl (aus der Back-Abteilung im Bio-Laden)
Die Mandeln und Apfelchips zuerst in den Food Processor geben, kurz pulsieren und umfüllen.
Die Datteln entsteinen (nicht vergessen!) und im Food Processor kurz aber sorgfältig zu einer klebrigen Masse vermengen. Die Mandelstückchen und Apfelchips sowie Lebkuchen-Gewürz dazugeben und alles miteinander vermengen. Optional kann noch ein Tropfen Orangenöl dazugeben werden. Vorsicht bei der Portionierung!
Aus dem Teig ca. 10-12 Bällchen formen.
Optional jedes Bällchen in dem Kakaopulver rollen und zwischen den Händen weiter rollen. Durch die Wärme der Hände wird das Kakaopulver leicht in die Bällchen eingearbeitet und staubt dann nicht mehr so.
Luftdicht verschlossen halten sich die Bällchen mindestens zwei Wochen im Kühlschrank. Ich wette aber, dass sie ruck zuck aufgegessen sein werden.

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