Weihnachten steht vor der Tür und damit auch die alljährliche Mehlschlacht beim Plätzchenbacken in der Küche. Keine Sorge, ich bin nicht hier, um euch eure geliebten Plätzchen wegzunehmen oder schlecht zu reden. Grundsätzlich bin ich nämlich der Meinung, dass absolut nichts dagegen spricht, sich in der Weihnachtszeit seine Lieblingsplätzchen zu gönnen. Für mich bedeutet Gesundheit nicht, dass man auf geliebte Dinge verzichten muss. Gesundheit steht für mich vielmehr für Balance und eine rundum ausgewogene Ernährung. Ich freue mich zum Beispiel jetzt schon so dolle auf den Stollen und den Mohnstriezel meiner Mama. Der enthält natürlich ordentlich Zucker, Weizenmehl und Butter. Aber den gibt’s halt auch nur einmal im Jahr und wird deswegen so sehr genossen.
Natürlich tüftle ich aber auch gerne an Plätzchenrezepten, die nur aus gesünderen Zutaten bestehen und trotzdem so richtig lecker schmecken. Das ultimative Ziel ist es, dass niemand merkt, dass sie ohne raffinierten Zucker, Eier, Butter oder Weizenmehl auskommen. Es erfüllt mich mit so viel Freude, wenn ein süßes Rezept, wie die heutigen Plätzchen, gelingt. Und wenn es euch die Weihnachtszeit auf natürliche Art und Weise versüßt.
Heute habe ich euch drei verschiedene Plätzchen mitgebracht: rohes Lebkuchen-Konfekt, Kokos-Makronen und Schneeflocken. Die Kokos-Makronen schmecken ein bisschen wie Bounty, die Schneeflocken kann man prima mit Kindern zubereiten und das Lebkuchen-Konfekt schmeckt mir fast noch besser als echte Elisen-Lebkuchen. Alle drei Plätzchen sind ruck zuck zubereitet. Ja, fast schon zu schnell. Da hat man noch nicht einmal das ganze Rolf Zuckowski-Album durch und schon sind die fertig. Steffi hat alle drei Plätzchen übrigens schon letzte Woche bei mir zu Hause in Lüneburg probiert. Ich meine, ihre fachkundige Einschätzung war: „boah ey“.
Mein Liebling ist eindeutig das rohe Lebkuchen-Konfekt. Es ist im Grunde die Weihnachtsversion der Energy-Riegel aus einer vergangenen Kolumne. Da ich sicher wieder gefragt werde, wie man Energy Balls oder auch dieses Lebkuchen-Konfekt ohne Küchenmaschine herstellen kann, nehme ich euch die Frage mal vorweg. Die Antwort lautet: es ist schwierig. Eine Küchenmaschine mit Zerkleinerer-Funktion ist hier die beste Lösung.
Trichterförmige Mixer können auch helfen, aber die meisten scheitern doch kläglich dran, weil Mixer eher für Flüssigkeiten geeignet sind. Ganz ohne teure Geräte funktioniert es am besten mit frischen Datteln aus dem persischen Supermarkt. Diese frischen Datteln, auch Mazafati-Datteln genannt, sind weicher als Medjool-Datteln aus dem normalen Supermarkt. Sie lassen sich mit den Händen sehr gut zermantschen. Vorher gut kleinschneiden und dann einfach mit gehackten Nüssen und den übrigen Zutaten vermengen. Das wird dann nicht so fein wie mit der Küchenmaschine, aber es funktioniert. Die Datteln findet ihr am ehesten in türkischen Supermärkten.
Bleibt uns nur noch zu schauen, warum diese Plätzchen jetzt gesünder sind als andere. Natürlich muss man auch diese Plätzchen in Maßen essen, es sind ja immer noch Süßigkeiten. Das Lebkuchen-Konfekt kommt komplett ohne hinzugefügten Zucker aus und wird nur von Datteln gesüßt. Klar, die enthalten auch Zucker, nur bestehen sie auch aus Ballast- und Mineralstoffen, die den Effekt des Zuckers auf unseren Blutzuckerspiegel etwas hemmen.
Die Schneeflocken enthalten anstatt Butter Mandelmus, was äußerst positive Wirkungen auf unsere Gesundheit hat. Mandeln schützen nämlich vor Diabetes, vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vor einem zu hohen Cholesterinspiegel. Deshalb ersetze ich in der Weihnachtsbäckerei Butter sehr gerne mit Mandelmus.
Ich wünsche euch eine ganz tolle Vorweihnachtszeit. Viel Spaß beim Backen und wenn ihr die Plätzchen ausprobiert habt, dann verlinkt uns gerne auf Instagram (@ohhhmhhh und @heavenlynnhealthy). Wir freuen uns immer so über eure Bilder.
Alles Liebe
Lynn
Rohes Lebkuchen-Konfekt
300 g Datteln (entsteint)150 g Mandeln oder Haselnüsse (oder bereits gemahlene Nüsse)30 g getrocknete Apfelscheiben2 EL Kakaopulver1 EL Haselnussmus (optional)1 Prise Meer- oder Steinsalz1,5 TL Lebkuchen-Gewürz60 g vegane dunkle Schokolade (mind. 70 % Kakaoanteil (z.in Bio-Qualität von Vivani))blanchierte Mandeln als Deko
Sofern ihr ganze Nüsse verwendet, die Mandeln oder Haselnüsse ca. 8 Minuten bei 160 °C Umluft rösten. Die Haselnüsse in ein Geschirrhandtuch wickeln und die Schale abreiben. Bei den Mandeln ist das nicht nötig.Die Nüsse und getrockneten Apfelscheiben in die Küchenmaschine geben, zerkleinern und kurz umfüllen.Die Datteln in einer Küchenmaschine oder einem starken Mixer zerkleinern. Eine Alternative ohne Küchenmaschine steht im Kolumnentext.Dann die zerkleinerten Nüsse und Apfelscheiben, Kakaopulver, Haselnussmus (optional), Salz und Lebkuchen-Gewürz dazugeben und alles zu einer groben Masse vermengen.Eine Backform mit Backpapier auslegen und die Masse mit den Händen hineindrücken. Sie sollte ca. 1,5 cm dick sein.Die Schokolade über dem Wasserbad schmelzen und über der Masse verteilen. Die blanchierten Mandeln in gewissem Abstand in die Schokolade drücken. Das Lebkuchen-Konfekt für ca. 1 Stunde zum Erkalten in den Kühlschrank geben. Anschließend in Quadrate schneiden und genießen.
Das Lebkuchen-Konfekt hält sich mindestens 2-3 Wochen im Kühlschrank.
Schneeflocken
1 EL geschrotete, helle Leinsamen2 EL Wasser100 g Dinkelvollkornmehl (oder 100 g Buchweizenmehl und 1 TL Flohsamenschalen für die glutenfreie Variante)50 g gemahlene Haselnüsse1 gute Prise Vanillepulver½ TL Weinstein-Backpulver (Backpulver ohne Aluminium)1 Prise Meer- oder Steinsalz75 g helles Mandelmus50 ml Ahornsirup50 g vegane dunkle Schokolade (mind. 70 % Kakaoanteil (z.in Bio-Qualität von Vivani))
Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.Die Leinsamen mit dem Wasser vermengen und zum Quellen ca. 10 Minuten zur Seite stellen.Das Mehl mit den Haselnüssen, dem Vanillepulver, dem Backpulver und dem Salz in einer Schüssel vermengen. Mandelmus, Ahornsirup und Leinsamen-Mix dazugeben und mit einem Handmixer kurz aber sorgfältig kneten.Aus dem Teig ca. teelöffelgroße Mengen abnehmen und zwischen den Händen zu Kugeln rollen. Die Kugeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit den Händen leicht herunterdrücken. Mit einer Gabel vorsichtig das Muster in die Kekse drücken und die Kekse ca. 8-10 Minuten backen.Die Kekse komplett auskühlen lassen.Dann die Schokolade über einem Wasserbad schmelzen und jeden Keks zur Hälfte in die Schokolade tunken. Nachdem die Schokolade erhärtet ist, können die Plätzchen vernascht oder verstaut werden.
- Die Plätzchen halten sich luftdicht verschlossen ca. 1 Woche.
- Sie schmecken am besten frisch. Gerade die glutenfreie Variante wird nach ein paar Tagen sehr trocken.
Kokos-Makronen
150 g Kokosraspeln50 g natives Kokosöl1 TL geriebene Bio-Zitronenschale1 Prise Vanillepulver1 Prise Meer- oder Steinsalz80 ml Ahornsirup1 EL helles Mandelmus50 g vegane dunkle Schokolade (mind. 70 % Kakaoanteil (z.in Bio-Qualität von Vivani))
Das Kokosöl schmelzen und zusammen mit allen Zutaten (außer der Schokoladin eine Schüssel geben und mit einem Holzlöffel gut vermengen. Die Schüssel ca. 10 Minuten in den Kühlschrank geben, damit das Kokosöl erhärtet und sich die entstandene Kokosmasse formen lässt. In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.Aus der Kokosmasse ca. 17 Bällchen formen und sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, leicht andrücken und oben etwas spitz zu kleinen Bergen formen.Die Kokos-Makronen ca. 8-10 Minuten backen, aber unbedingt am Backofen bleiben, weil sie gen Ende schnell dunkel werden. Sie sollten leicht gebräunt, aber nicht verbrannt sein.Die Kokos-Makronen aus dem Ofen nehmen und komplett erkalten lassen.Dann die Schokolade über einem Wasserbad schmelzen und jede Kokos-Makrone von unten in die Schokolade tunken. Die restliche Schokolade über die Kokos-Makronen träufeln und diese noch einmal komplett abkühlen lassen, bis die Schokolade erhärtet ist.
Die Kokos-Makronen halten sich luftdicht verschlossen ca. 2 Wochen.
Fotos: Lynn Hoefer