Vor kurzem waren wir bei Freunden eingeladen. Es wurde Geburtstag gefeiert im Garten, Kuchen mitgebracht, wir hatten einen Salat dabei, später wurde Pizza geliefert. Meine Bewunderung für unsere Freunde wuchs an dem Tag noch mehr. Ich sah, wie sie ihre Kräfte passgenau einschätzen konnten und entsprechend handelten. Sie wussten: Besuch zu haben ist schön, aber das Drumherum kann schnell in Stress ausarten, also minimieren wir den Aufwand, bitten darum statt Geschenken, etwas zu essen mitzubringen, es bleiben ja eh noch genügend Aufgaben davor und im Anschluss. Ihr Plan ging super auf: Sie wirkten beide entspannt, hatten Zeit, mit allen zu quatschen, in Ruhe die Geschenke auszupacken und alle fühlten sich wohl. Verrückt, dass dieses Szenario eher die Ausnahme ist.
Oft komme ich zu Festen und, habe mich selbst auch schon als Gastgeberin dabei erwischt, sehe die Einladenden schwitzen und Hilfe abwehren. Zu Gesprächen sind sie vor Stress kaum in der Lage, was mich als Gast wiederum unentspannt macht, mir gar Schuldgefühle gibt, da es doch eigentlich hieß, wir würden alle zusammen eine schöne Zeit haben wollen. Ich glaub, das geht auch anders. Könnt ich ein Buch drüber schreiben. Ach nee, hab ich ja schon.
Weil wir im letzten Jahr ganz schön k.o. waren von der Kernsanierung, hatten wir kaum Energie für Bewirtung, haben Einladungen auf den allerengsten Kreis beschränkt. Doch dies soll unser Sommer der Einladungen werden: Zwei wunderschöne Abende mit Freunden hatten wir schon und auch die Vorbesitzer unseres Hauses waren endlich da – zu einem sehr schönen Kaffee-und-Kuchen-Nachmittag.
„Was bleibt, nach einem gelungenen Abend, wenn der Besuch längst fort ist, ist Liebe in der Luft.“ -
Ich höre es dann leise „Love is in the Air“ summen in meinem Kopf. Klingt kitschig, is aber so. Sich gegenseitig Zeit, eine gute Zeit, zu schenken, ist für mich einer der schönsten Liebesbeweise.
Was wir im Vorweg machen, ist, uns abzusprechen, wofür unsere Energie bei einer Einladung reicht, worauf wir selbst Lust haben und wie wir es hinbekommen, ohne dass fürs Einkaufen, Aufräumen et cetera unser ganzes Wochenende draufgeht. Wir haben ein Sortiment an Rezeptklassikern, die wir zaubern können, Standard-Deko, ein Getränke-Best-of – funktioniert wunderbar. Und wenn ich mehr Zeit und Energie habe, denk ich mir auch sehr gern etwas Besonderes aus (siehe oben: 1. ein Geschirrtuch als
Backgammon-Spiel, 2. gestreifte Servietten (in
grün, in
rot), 3.
Teller mit wichtigen Nachrichten):
DIE KLASSIKER
Deko:
Die Good News sind: Meine Tischdeko in Schwarz-Weiß, die ich vergangenen Sommer günstig bei H&M Home erstanden habe, ist zurück: Die gestreifte
Tischdecke für gerade mal 19,99 Euro gibt`s wieder, die Servietten (9) auch und vieles mehr, was noch dazu passt. Ich hab bisher auch alle Flecken rausbekommen: Der Trick ist, sie noch am gleichen Abend mit Dr. Beckmann und Sil Fleckenspray einzuweichen und in die Waschmaschine zu stecken.
Was zu dem Stil sehr gut passt und aktuell in den Onlineshops zu haben ist:1. Auf dieser hübschen
Etagere sieht jeder gekaufte Keks so aus, als sei er in der hauseigenen Patisserie gebacken worden. 2. Schalen auf verschiedenen Höhen wie
diese bringen mehr Spannung in die Tischdeko und lassen darunter oft noch Platz für Besteck et cetera. 3. Kann der piefigste Dip sein, in diesem
Schälchen sieht er aus wie von Ottolenghi. 4. Knüller von Ikea, diese
Outdoor-Lichter. 5. Diese
Vase im Schachbrettmuster kann bei Langeweile sogar bespielt werden. 6. Weil ihr oft nach meiner weißen Kaffeekanne fragt, die es leider nirgends mehr gibt:
Diese ist von der gleichen Firma und vorbestellbar. 7. & 10. Machen sehr schöne schlichte Sachen: Within Mood, so wie diesen
Cold Cup für Kaltgetränke und die Steinzeug-
Teller. 8. & 11. Dass die Sachen von H&M Home sind, überrascht uns auch:
Becher &
Kannen.
Drinks & Rezepte:
Oft bringen Freund*innen Wein mit, da der aber selten schön kalt ist, haben wir Weißwein und Rosé immer schon vorgekühlt im Kühlschrank. Plus:
Helmut, weißen Wermuth. Mit etwas Zitronenabrieb und Tonic ist das ein herrlicher Aperitif und supereasy gemacht. Wenn der Besuch fragt, was er mitbringen kann, ist es auch gut zu sagen: euer Lieblingsgetränk. Das ist auch immer ein guter Starter. Wenn Kinder mitgebracht werden, bereiten wir alles vor für eine Kinonacht der Kids. Pizza, Pommes, Snackschüsseln, als Erstes werden sie versorgt und dann können wir uns in Ruhe beim Essen unterhalten.
Unsere Essensklassiker: Davon wollten ALLE anschließend immer das Rezept – Butternut-Kürbis mit Gurke, Pistazien, Oliven & Joghurt (
Rezept gibt`s hier). Lässt sich einfach vorbereiten und dann mit kurz gegrilltem und mit Olivenöl beträufeltem Brot servieren. Rasten alle punktgenau aus.
WENN ES BESONDERS WERDEN SOLL
Deko:
Manche sammeln Kunst, Schmuck, ich sammele dieses Jahr Tischdeko-Accessoires: Tischdecken habe ich jetzt dank H&M Home, JCrew x Liberty genug, eigentlich. Diese
pink-weiß gestreifte (10) und
grün-pink gestreifte (8) sind sehr verlockend. Dann noch die Tür in dieser gestreiften
Schürze öffnen (2) – uiuiui. Stoffservietten sind auch ein Zeichen von Liebe (ich wasch sie extra für dich) –
diese in Gelb (6) machen gute Laune, genau wie
diese mit den hübschen Stickereien (9). Gesprenkeltes
Geschirr (1) und schiefe
Kerzenständer (7) laden zum Unperfektsein ein und manche Teller landen bei mir eher aufgehängt an der Wand statt aufm Esstisch, wie
dieser (4). Dinge, die man täglich selbst benutzt, in besonders schön zu haben, fällt unter Self-Care – wie diese
Teekanne (3) und
Butterdose (5).
Drinks & Rezepte:
Wenn ich den Besuch mit fancy Drinks begeistern möchte, schau ich kurz in der Kolumne unserer Food-Kolumnistin Lesley und auch gern bei
Jules vorbei. Ihr
Frozen Aperol Paloma dürfte euch gefallen. Für Schwangere, alle, die noch fahren müssen oder einfach keinen Alkohol trinken, zaubern wir gern klassisch einen
Ipanema oder haben besondere Softdrinks da. Bei dem eingangs erwähnten Fest gab es
Wostock-Limonade, ich mochte die Estragon-Ingwer-Mischung sehr. Beim Essen nehmen wir im Moment gern den Kürbisklassiker und machen dazu noch weitere Salate wie das
Fleischtomaten-Carpaccio von Ottolenghi (unfassbar lecker) und seinen
Blumenkohlsalat plus den
Avocado-Möhren-Salat von Jamie Oliver.
Und wie macht ihr das mit dem Bewirten eures Besuchs? Was sind eure Klassiker und Tricks, dass dafür dann nicht das ganze Wochenende draufgeht?
Herzlich