Jedes Jahr freue ich mich wie Bolle auf den Dezember, auf die Weihnachtsmärkte, die Weihnachtsfilme und die Weihnachtsbäckerei zu sanfter Weihnachtsmusik. Jedes Jahr habe ich aufs Neue diese Wunschvorstellung, dass mein Dezember so wird wie in Astrid Lindgrens Bullerbü oder auf Saltkrokan.
Pustekuchen! Der Dezember ist für mich und für die meisten von euch sicherlich der stressigste Monat im Jahr.
Keine Ahnung, warum ich das jedes Jahr aufs Neue verdränge. Dieses Jahr hatte ich mir ganz fest vorgenommen in der Woche nach dem 1. Advent alles fertig zu haben: Uni-Präsentationen, Kolumnenartikel, Blog-Posts um dann im Dezember nur noch arbeiten zu müssen und abends Zeit zu haben, mich mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt zu treffen.
Hat ja wieder einmal richtig gut geklappt, Lynn. Aber was beklage ich mich. Ich hab ja nicht einmal eine Familie mit Kindern oder einen Mann mit Schwiegereltern, die an Weihnachten bekocht werden müssen. Heiligabend wird bei meiner Familie immer im engsten Kreis gefeiert, deshalb gibt es selten Stress wegen des Essens. Da wir zu Hause vier Frauen sind – ich habe zwei Schwestern – ist die Zubereitung des Weihnachtsessens immer eine große Party. Balu (unser Jack Russel Terrier) verzieht sich da immer ganz schnell in sein Körbchen, es sei denn er denkt er kann etwas abstauben.
Ein Teil unseres diesjährigen Weihnachtsessen wird also dieser Spekulatius-Crumble sein, der nicht nur ohne raffinierten Zucker auskommt, sondern auch noch glutenfrei ist. Aufgrund der Glutenunverträglichkeit meiner Schwester ist unser Weihnachtsmenü nämlich seit ein paar Jahren auch glutenfrei.
Nein, dies ist leider KEIN Crumble mit zerbröselten Spekulatius-Keksen als Topping. Da hat sich der ein oder andere kurz gefreut, wa? Neeeeee, das wäre ja nun wirklich zu einfach und auch nicht gerade gesund.
Der Clou an diesem Crumble ist das Topping, das nach Spekulatius schmeckt, aber gar keine Spekulatius-Kekse enthält. Stattdessen besteht es aus einem himmlischen Mix aus gemahlenen Mandeln, Haferflocken, Kokosöl, Ahornsirup und Spekulatius-Gewürzen. Ob ihr einen Spekulatius-Gewürzmix aus dem Supermarkt benutzt oder euer eigenes Spekulatius-Gewürz zusammenmixt ist euch überlassen. Ich habe beides zu Hause und finde die bereits fertigen Mischungen ziemlich praktisch – und in dieser Kolumne geht es ja nun einmal um Easy-Peasy-Gerichte.
Durch die Mandeln und die Haferflocken wird das Crumble-Topping super im Ofen super knusprig.
„Es wird eure ganze Küche mit einem weihnachtlichen Duft erfüllen.“ -
So wunderbar, dass es sogar den Grinch von Weihnachten überzeugen würde. Ha, ich lehne mich heute mal wieder so weit aus dem Fenster mit meinen Aussagen. Macht aber nichts, denn es ist die pure Weihnachts-Wahrheit.
Was ich übrigens auch an diesem Crumble liebe, ist, dass er perfekt am Weihnachtsmorgen vorbereitet werden kann und dann nur noch für ca. 25 Minuten in den Ofen muss während die Meute sich über die Weihnachtsgans (ähemm, gefüllte Butternut-Kürbisse) hermacht. Bei der Füllung könnt ihr euch übrigens auch ganz kreativ auslassen. Ich habe diesmal Äpfel aus dem Alten Land benutzt, einen Mix aus Rubinette und Elstar, sowie einen gefrorenen Beeren-Mix. Solltet ihr aber gerade Birnen zu Hause haben, dann nehmt die gerne auch mit rein.
Sollte vom Crumble übrigens noch etwas übrig bleiben, kann man ihn auch perfekt am nächsten Morgen zum Frühstück essen – yay!
Da es hier bei Steffi ja mein erstes Weihnachtsfest als OhhhMhhh-Kolumnistin ist, interessiert mich nun natürlich total, was es bei euch an Weihnachten alles zu essen gibt. Seid ihr eher traditionell oder wird an Weihnachten auch mal experimentiert?
Ich hoffe natürlich sehr, dass man bei der einen oder anderen diesen weihnachtlichen Spekulatius-Crumble auf dem Tisch finden wird. Über Social Media-Bilder würde ich mich riesig freuen.
Bis dahin wünsche ich euch noch eine schöne Vorweihnachtszeit und ein himmlisches Fest mit euren Liebsten! Falls ihr Lust auf noch weitere gesunde, himmlische Rezepte habt, schaut gern auf
meinem Blog vorbei. Ich melde mich hier auf OhhhMhhh im Januar wieder – natürlich mit einem leichteren Neujahrs-Rezept für eure guten Vorsätze!
Frohe Weihnachten!
Eure Lynn
Zutaten:
Für 6 Personen:
Für die Apfel-Beeren-Füllung:
500g Äpfel
300g gefrorene Beeren (z.B. Brombeeren, Himbeeren, Blaubeeren)
1 EL Ahornsirup
1 TL Zimt
1 TL Kokosöl
Für das Hafer-Mandel-Topping:
200g Mandeln oder gemahlene Mandeln
200g zarte Haferflocken
3 EL Kokosöl (oder geschmacksneutrales pflanzliches Öl)
90ml Ahornsirup
3 TL Spekulatius-Gewürz oder Spekulatius-Mix (siehe unten)
eine Prise Salz
Spekulatius-Mix:
2 TL Zimt
½ TL Muskatnuss
1/2 TL gemahlener Ingwer
¼ TL gemahlene Nelken
½ TL Kardamom
1 Prise gemahlene Vanille
Zubereitung:
Den Backofen auf 180°C vorheizen und eine Backform mit Kokosöl einfetten.
Die Mandeln im Food Processor oder einem Mixer zu Mehl zerkleinern. Dieser Schritt entfällt, wenn ihr bereits gemahlene Mandeln zur Verfügung habt.
Die gemahlenen Mandeln zusammen mit den Haferflocken in eine Schüssel geben.
In einem kleinen Kochtopf das Kokosöl erhitzen. Den Ahornsirup und die Spekulatius-Gewürze dazugeben und gut verrühren bis keine Klumpen mehr zu sehen sind. Den Kokos-Ahornsirup-Mix über die Haferflocken und Mandeln geben und mit einem Kochlöffel gut verrühren, sodass eine klebrige Haferflocken-Masse entsteht.
Die Äpfel schälen und entkernen und in Streifen schneiden.
Die Äpfel und gefrorenen Beeren zusammen mit dem Ahornsirup und einem Teelöffel Zimt in einer großen Pfanne erhitzen und ca. 10 Minuten auf mittlerer Hitze köcheln lassen.
Den warmen Apfel-Beeren-Mix nun in die Backform geben und mit dem Hafer-Mix bestreuen, sodass alles komplett bedeckt ist.
Den Crumble ca. 25 Minuten im Ofen garen, bis die Hafer-Streusel leicht bräunlich und kross werden. Eventuell müsst ihr den Crumble die letzten Minuten mit Alufolie abdecken, damit das Topping nicht zu dunkel wird.
Schmeckt ganz toll mit etwas kaltem Kokos-Joghurt, griechischem Joghurt oder Bananen-„Nicecreme“. Dafür einfach 4 reife Bananen über Nacht einfrieren und am nächsten Tag mit einer Prise Zimt im Mixer cremig rühren und sofort zum warmen Crumble servieren.
Guten Appetit!
Fotos: Lynn Hoefer