Kennt ihr das Geheimnis von Weihnachten?
Nein, es ist nicht der Weihnachtsmann und seine Elfen. Es ist auch nicht das Zusammenkommen der Liebsten.
Das Geheimnis hinter dem Weihnachtszauber sind Mütter, die sich den Allerwertesten aufreißen, um allen ein tolles Fest zu ermöglichen.
Dieser Satz stammt leider nicht von mir, sondern aus dem Film „Bad Moms 2“. Da geht’s um die Bad Moms Mila Kunis, Kristen Bell und Kathryn Hahn und wie die mal so richtig auf die Kacke hauen an Weihnachten. Wenn ihr euch diesen Dezember mal so richtiges „Feel Good“-TV reinziehen wollt, dann schaut euch diesen Film mit euren Freundinnen an. Denn dort fallen so herrliche Sätze wie: Du bist eine Mutter. Mütter genießen nicht. Sie sorgen dafür, dass alle anderen genießen. Dafür sind Mütter da.
Ich bin zwar keine Mutter, dennoch weiß ich, was meine Mama zu Weihnachten geleistet hat. Eine organisatorische Meisterleistung war das jedes Jahr. Trotz ihres Jobs schaffte sie es, den Stollen rechtzeitig zu backen, alle Geschenke zu besorgen, den Baum aufzustellen und ein Festmahl für die ganze Großfamilie zu zaubern. Plätzchen hat sie auch geduldig mit uns gebacken. Nur hatten wir nach dem ersten Blech meistens keinen Bock mehr, sodass sie die gefühlt hundert Kilo Teig selbst ausstechen musste.
Heute weiß ich, wie viel Arbeit Plätzchenbacken für Mütter bedeutet und deswegen habe ich euch heute diese easy peasy Erdnuss-Plätzchen mit selbstgemachter Marmelade mitgebracht. Gesund. Lecker. Und ganz ohne Ausstechen. Das gibt es nicht, denkt ihr? Das gibt es doch!
Bevor ihr nun alle die Hände über dem Kopf zusammen schlagt: meine Weihnachtsbäckerei-Zutaten sind etwas anders, als ihr das vielleicht gewöhnt seid. So sind auch meine Plätzchen anders als herkömmliche Plätzchen. Sie bestehen nur aus Dinkelvollkornmehl, gemahlenen Mandeln, Erdnussmus, Leinsamen, Honig und etwas Kokosöl. Aus Zucker, Butter und Mehl kann man halt schlecht gesunde Plätzchen backen. Keine Sorge, ihr bekommt alle meine Zutaten in den bekannten Supermärkten oder im Bio-Laden.
Die gesunde Marmelade mache ich in 10 Minuten selbst und zwar aus gefrorenen Himbeeren, Honig und geschroteten Leinsamen. Ich nenne diese Marmelade gerne „Zauber-Marmelade“, da die Leinsamen den Effekt von Gelierzucker übernehmen. Genial, oder? Das einzige Manko dieser Variante ist, dass die Marmelade nicht länger als eine Woche haltbar ist. Für diese Plätzchen ist sie aber der ideale Begleiter. Mich erinnern diese Plätzchen immer an Rudolph mit der roten Nase, deswegen nenne ich sie auch liebevoll „Rudolph-Plätzchen“. Natürlich könnt ihr auch eure eigene Marmelade verwenden – aber so macht’s einfach mehr Spaß.
Noch mehr gesündere Plätzchen findet ihr übrigens auf meinem
Blog. Dort gibt es gesunden Stollen, Spekulatius, Vanillekipferl und Zimtsterne. Die Plätzchen könnt ihr ganz ohne Reue mit einer Tasse Kaffee genießen, wenn alles mal wieder zu viel wird. Kurz Durchatmen und weiter Weihnachtsglitzer verstreuen. In diesem Sinne wünsche ich Euch ein wunderschönes und nicht allzu stressiges Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Eure Lynn
Zutaten für ca. 25 Plätzchen
1 EL geschrotete Leinsamen + 2 EL Wasser
100g Dinkelvollkornmehl
50g gemahlene Mandeln
75g Erdnussmus
40g roher Honig
30g natives Kokosöl auf Zimmertemperatur
2 TL Spekulatius-Gewürz
¼ TL Weinstein-Backpulver
1 Prise Salz
Für die Himbeer-Marmelade:
300g gefrorene Himbeeren
2 EL roher Honig
3 EL geschrotete Leinsamen
Für die Himbeer-Marmelade, die gefrorenen Himbeeren in einen kleinen Kochtopf geben und bei mittlerer Hitze ca. 5 – 7 Minuten erwärmen. Sobald die Himbeeren etwas Flüssigkeit verlieren und zerfallen, mit dem Kochlöffel nachhelfen, damit eine fast glatte Himbeersauce entsteht. Die warmen Himbeeren von Herd nehmen und den Honig sowie Leinsamen unterrühren. In ein sterilisiertes Glas umfüllen.
Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze (160°C Umluft) vorheizen.
Für die Erdnuss-Plätzchen, die Leinsamen mit dem Wasser mischen und zum Andicken zur Seite stellen. Es soll eine klebrige Masse entstehen.
Alle anderen Zutaten in einer Schüssel vermengen und mit dem Handrührgerät zu einem bröseligen Teig verarbeiten. Den Teig anschließend mit den Händen kurz durchkneten. Er sollte nun weich und nicht mehr bröselig sein. Aus dem Teig teelöffelgroße Portionen abnehmen und zu kleinen Kugeln formen. Die Kugeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen.
Die Kugeln zwischen Daumen-und Zeigefinger festhalten und mit dem Ende eines Kochlöffels leicht eindrücken. In jede Mulde ca. ½ TL von der selbstgemachten Marmelade geben.
Die Erdnuss-Plätzchen ca. 10 - 12 Minuten backen bis sie leicht bräunlich aussehen. Die Plätzchen herausnehmen, abkühlen lassen und genießen. Luftdicht verschlossen halten sich die Plätzchen einige Tage.
Anmerkungen:
- Wer den Geschmack von Erdnüssen nicht mag, der kann das Erdnussmus durch Mandelmus oder anderes Nussmus ersetzen.
- Weinstein-Backpulver enthält kein Aluminium und gibt’s in den meisten Supermärkten in der Bio-Abteilung für wenig Geld zu kaufen.
- Spekulatius-Gewürz könnt ihr auch ganz leicht selber machen. Dafür 2 TL Zimt, 2 TL Muskatnuss, 1 TL Nelken, 1 TL Koriander und ½ TL Piment vermengen. Wer’s ganz genau will, gibt dann noch etwas geriebene Orangenschale zum Teig dazu. Aber wir wollen ja nicht übertreiben...
- Kokosöl könnt ihr auch durch hochwertige Butter ersetzen.
- Da es ein gesünderer Teig ist, kann es sein, dass der Teig beim Eindrücken mit dem Holzlöffel an der Seite aufbricht. Dann die Ränder einfach mit den Händen etwas zusammendrücken. Auch meine Plätzchen sind an der Seite eingerissen. . Am Geschmack wird es nichts verändern und wer will schon perfekte Plätzchen haben?
- Traditionelle Plätzchenteige sollte man am Besten vor der Verwertung im Kühlschrank aufbewahren. Ich habe aber die besten Ergebnisse ohne vorheriges Kühlen erzielt. Das liegt wahrscheinlich an den alternativen Zutaten.