Letzte Woche ging es mir nicht so gut. Irgendwie war alles zu viel. Zu viel Arbeit. Zu viele Erwartungen. Zu viele Menschen, die etwas von mir wollten.
Dann las ich Steffis Liebesbrief an ihre Kinder und der löste in mir etwas so Heftiges aus, dass ich den Tag erst einmal heulend begann. Bei mir ging es natürlich nicht um Kinder, sondern um mich selbst – wie soll es auch anders sein bei dem noch kinderlosen Leben. Natürlich fühlte ich mich dann gleich wieder schlecht, weil ich ja nur Verantwortung für mein Leben tragen muss und damit schon überfordert bin.
Heulend schrieb ich Steffi, was für einen tollen Text sie da mal wieder auf Papier gebracht hat. Und fragte sie nach Rat wegen eines großen Projektes, das mir gerade so einiges abverlangt. Steffi gab mir den Tipp, mich an diesem Tag ganz lieb um mich selbst zu kümmern. Selbstliebe machen.
Mal einen Tag, einen Vormittag oder auch nur eine Stunde das tun, was einem gut tut. Und sich vergegenwärtigen, was man schon alles geschafft hat. Ich schrieb auf, worauf ich alles stolz bin, was ich eigentlich schon erreicht habe im Leben und wofür ich dankbar bin. Laufen ging ich auch noch. Bei strahlendem Sonnenschein.
Zum Mittag kochte ich mir noch etwas Stärkendes: einen Ich-hab-mich-lieb-Eintopf. Was da reingehört? Nur Gutes natürlich. Einfach muss er auch sein. Mit wohligen Gewürzen, die im Mund eine Geschmacksexplosion auslösen. Doch auch sättigen sollte er. Sonst schnibbeln sich die Männer wieder kiloweise Würstchen hinein. Obwohl, sollen sie ruhig. Das Gemüse und die ballaststoffreichen Linsen und Bohnen essen sie ja trotzdem. Ha! Ausgetrickst.
Für mich ist der Fenchel in diesem Eintopf besonders wohltuend. Die gesundheitlichen Vorteile des Fenchels liegen in seinen ätherischen Ölen, die unterstützen die Verdauung und wirken entzündungshemmend. Doch auch an Mineralstoffen mangelt es dem Fenchel nicht. Er enthält unter anderem Kalium, Calcium, etwas Eisen und die Vitamine B, C und E.
Beim Kochen spielt ihr am Besten eine Mischung aus Justin’s neuem Album und dem Vaiana-Soundtrack. Die liefen nämlich abwechselnd als ich diesen Eintopf zum ersten Mal gekocht habe. Gut, dass ich hier keine Musik-Kolumne schreibe, ha!
Lasst uns doch diese Woche alle mal etwas mehr Selbstliebe machen. Was auch immer das für euch sein mag. Verwöhnt erst euch und danach eure Liebsten mit diesem Eintopf. Frei nach dem Motto: Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb, guten Appetit!
Eure Lynn
Für 4 – 6 Personen, reicht locker für 2 Erwachsene für 2 Tage.
1 große rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
4 Karotten (ca. 350g)
3 Zucchini (ca. 600g)
1 Fenchel
2 EL natives Olivenöl, Kokosöl oder Ghee
2 EL gemahlener Ingwer
½ TL gemahlener Kardamom
1 EL Paprikapulver
1 EL Kreuzkümmel
½ TL Zimt
750ml Wasser
1 x 400g Dose Tomaten, stückig
200g Beluga-Linsen
1 Glas kleine weiße Bohnen
2 EL Gemüsebrühenpaste (oder gekörnte Gemüsebrühe)
3 Handvoll Blattspinat
gehackte Petersilie, Minze oder Dill – in meinem Fall alles
den Saft einer Zitrone
Meersalz und Pfeffer nach Geschmack
Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und klein hacken. Die Karotten und Zucchini in Halbmonde schneiden. Die äußeren Blätter und den Kern des Fenchels entfernen und den Rest in kleine Stücke schneiden. Alle Gewürze in einer kleinen Schüssel vermengen.
Das Öl in einem großem Kochtopf oder Bräter auf hoher Stufe erhitzen. Die Zwiebel und Knoblauch dazugeben und kurz scharf anbraten. Die Hitze reduzieren, alle Gewürze dazugeben und weitere 2 Minuten anbraten. Nun die Karotten, Zucchini und Fenchel dazugeben und ca. 2 Minuten bei mittlerer Hitze anbraten.
Das Wasser, die Gemüsebrühe, die Tomaten und Linsen dazugeben und auf hoher Hitze zum Kochen bringen. Die Hitze reduzieren und ca. 20 Minuten köcheln lassen.
Nun die Bohnen zum Eintopf dazugeben und weitere 10 Minuten köcheln lassen. Kurz vor dem Servieren den Spinat unterrühren. Je nach Geschmack mit Zitronensaft, Meersalz und Pfeffer würzen.
Mit frischen Kräutern wie Petersilie, Minze oder Dill garnieren. Dabei nicht geizen – die Kräuter sind das Beste!