Unsere „Klatsch & Tratsch“-Rubrik inklusive Serien- und Podcasttipps sowie allem, was Spaß macht.
von Marie Kahle - 01.01.2022
1. WHUT? Jason Bateman wird noch krimineller, als er eh schon ist?
Als ich euch in meiner letzten Kolumne gefragt habe, was eure Lieblingsserien sind, nannten ein paar von euch als Antwort die Serie „Ozark“. So ganz gefesselt hatte mich die Geschichte der Familie Byrde, die von Chicago in die Ozarks von Missouri ziehen und sich in ein Drogengeschäft verwickeln, auf den ersten Blick nicht. Aber ich habe einen neuen Versuch gewagt und weiß nun, warum viele von euch die Serie so feiern. Wie gut, dass es jetzt brandneuen Nachschub gibt. Diesen Monat startet nämlich die vierte und somit letzte Staffel, in der sich die Familie weiter gegenseitig manipuliert und Sünden der Vergangenheit ans Licht kommen. Die Byrdes verstricken sich tatsächlich noch tiefer in kriminelle Machenschaften – auch wenn man in den vergangenen Staffel den Anschein hatte, dass das kaum noch geht. Kurz: Es wird spannend. Besonders die weiblichen Protagonistinnen Laura Linney und Julia Garner mag ich sehr. Einen kleinen Nachteil gibt es noch für alle Seriensuchties wie mich: Im Januar werden nur die sieben ersten Folgen veröffentlicht, der Rest der Staffel folgt im Laufe des Jahres. Aber dann haben wir wenigstens noch etwas, auf das wir uns freuen können, bevor sich die Serie endgültig verabschiedet. Also zückt schon mal die Taschentücher, bevor es heißt: bye, bye, Byrdes.
Die ersten sieben Episoden der vierten Staffel „Ozark“ werden ab dem 22. Januar 2022 auf Netflix zu sehen sein, der Rest folgt dann später im Jahr. Hier könnt ihr euch die ersten drei Staffeln ansehen.
2. WHUT? Es gibt jetzt eine deutsche Version der Serie „, Queer Eye“?
Wenn eine Serie aus den USA eine deutsche Adaption bekommt, bin ich oft skeptisch. Manches funktioniert eben nur mit bestimmten Protagonist*innen oder dem amerikanischen überspitzten Charme. Könnt ihr euch zum Beispiel eine deutsche Version von „Selling Sunset“ vorstellen? Also ich nicht. Deshalb bin ich sehr gespannt auf die deutsche Fassung der mit einem Emmy prämierten Serie „Queer Eye“, die bald auf Netflix erscheinen wird. In dem Original stehen fünf homosexuelle Style-Expert*innen ganz unterschiedlichen Personen mit Rat und Tat zur Seite und helfen ihnen dabei, ihr Leben ins Positive zu verändern. Dieses Konzept wird jetzt auch mit fünf deutschen Expert*innen umgesetzt, der Cast steht sogar schon fest: Jan-Henrik Scheper-Stuke wird sich um modische Fragen kümmern, David Jakobs um Beautythemen, Aljosha Muttardi um die Ernährung- und Gesundheit der Teilnehmer*innen, Ayan Yuruk ist der Mann fürs Design und Leni Bolt ist für die Work-Life-Balance zuständig. Auch der TV-Sender rbb hat mit „queer 4 you“ schon einmal versucht, ein ähnliches Format dem deutschen Publikum zu präsentieren. Leider wurde die Serie bereits nach der ersten Staffel eingestellt. Wir drücken den deutschen Fab Five von „Queer Eye Germany“ auf jeden Fall alle Daumen, dass sie so durchstarten wie ihre amerikanischen Kolleg*innen.
„Queer Eye Germany“ wurde bereits abgedreht und kommt in diesem Jahr zu Netflix. Ein genauer Starttermin ist leider noch nicht bekannt.
3. WHUT? Diese deutschen Schauspieler*innen haben ein Problem mit ihren Nachnamen?
Ich habe da etwas für euch, das an grauen, tristen Januartagen für ein bisschen Aufmunterung sorgt: die lustige Komödie „Der Nachname“ mit Christoph Maria Herbst, Janina Uhse, Florian David Fitz, Iris Berben und Justus von Dohnányi in den Hauptrollen. „Der Nachname“ ist die Fortsetzung von dem Film „Der Vorname“, in dem Thomas (Florian David Fitz) und Anna (Janina Uhse) auf die Idee kamen, ihr ungeborenes Kind Adolf zu nennen, und damit eine große Empörung in ihrer Familie auslösten. Nun trifft sich die Sippe drei Jahre später erneut, diesmal auf der Insel Lanzarote, und dort treten neue Konflikte auf. Die Mutter Dorothea (Iris Berben) verkündet schließlich ihren späten Kinderwunsch, on top gibt`s viele weitere Streitereien, die im Urlaub mit der lieben Verwandtschaft schon mal auftreten können. Bei diesem Film muss man nicht groß nachdenken, sondern darf sich einfach mal in den Kinosessel fallen und wunderbar unterhalten lassen.
Der Film „Der Nachname“ läuft ab dem 20. Januar 2022 bei uns im Kino.
4. WHUT? Jule Lobo organisiert jetzt schon die Beerdigung von Marteria?
Als ich für einen großen deutschen Verlag arbeitete, wirkte ich öfters bei Sonderausgaben mit. Bei einem Format ging es zum Beispiel um den Nachruf eines Prominenten, der zu der Zeit zwar noch lebte, aber mit dessen Tod zu rechnen war. Etwas makaber, aber so manches Blatt muss eben auch den Tod eines Stars penibel planen, um keinen Kioskhit zu verpassen. Ähnlich geht es auch im neuen Podcast „Nachruf auf mich“ von der Journalistin Jule Lobo zu. Dort spricht die ehemalige Autorin der Sendung „Neo Magazin Royale“ und Ehefrau des Bloggers Sascha Lobo mit unterschiedlichen Gäst*innen über ihr Leben und ihren Tod. Sie erfährt dort zum Beispiel von dem Sänger Marten Laciny (Marteria), dass er gerne eine Seebestattung hätte, und von der Schauspielerin Anna Thalbach, dass sie sich einen Lautsprecher auf ihrem Grab wünscht, aus dem ihre Lache schallt. In jeder Folge liest Jule dem*der jeweiligen Gast*in zu Beginn seinen*ihren Nachruf vor, den die Person dann korrigieren oder dem sie noch etwas hinzufügen kann. Auch wenn der Tod kein leichtes Thema ist, werden die Interviewten schnell aus ihrer Komfortzone gelockt und jedes Gespräch gewinnt an Tiefe. Dabei wird übrigens überraschenderweise auch sehr viel gelacht. Jules Motto ist nämlich: Man stirbt schließlich nur einmal ...
Den Podcast „Nachruf auf mich“ von Jule Lobo findet ihr überall, wo es Podcasts gibt, wie zum Beispiel hier auf Spotify.
5. WHUT? Shonda Rhimes verfilmt das Leben einer deutschen Frau?
Wenn man sich die Geschichte von Anna Sorokin anhört, könnte man denken, dass dahinter eine sehr kreative Drehbuchautorin steckt. Doch tatsächlich beruht der Fall, der an den Heist-Film „Ocean`s Eight“ mit Sandra Bullock erinnert, nicht auf einer blühenden Fantasie, sondern auf einer wahren Geschichte. Die deutsch-russische Betrügerin zog nach dem Abitur von Eschweiler in Nordrhein-Westfalen nach Manhattan und gab sich dort als die stinkreiche Erbin Anna Delvey aus. Die Banken sowie die New Yorker High Society glaubten ihr und liehen ihr viel Geld, mit dem sie ihren Luxus und ihr Jetset-Leben finanzierte. Nach zwei Jahren fielen der Schwindel sowie die ungedeckten Schecks auf, Anna wurde 2019 wegen Betruges von einem Gericht in Big Apple schuldig gesprochen und zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt, das sie jedoch nach 20 Monaten auf Bewährung verlassen durfte. Die Rechte an dieser unglaublichen Geschichte hat sich zeitig die „Grey`s Anatomy“-Erfinderin Shonda Rhimes gesichert und die Miniserie „Inventing Anna“ mit Julia Garner als Anna Delvey produziert, die Anfang Februar zu Netflix kommt. TV-Profis wie Shonda Rhimes wissen schließlich auch, dass der beste Stoff direkt aus dem Leben stammt.
Die zehnteilige Miniserie „Inventing Anna“ läuft ab dem 11. Februar 2022 auf Netflix.
6. WHUT? Joaquin Phoenix kidnappt einen Jungen?
Ein Schwarz-Weiß-Film geht mir nur dann ans Herz, wenn die Schauspieler*innen so vielseitig sind wie die Farben des Tuschkastens. Deshalb freue ich mich schon jetzt auf das Filmdrama „C`mon C`mon“ von Mike Mills, in dem der großartige Joaquin Phoenix und die fabelhafte Gaby Hoffmann die Hauptcharaktere spielen und man deshalb auch auf Farben verzichten kann. Für beide stellen komplexe und schwierige Rollen kein Problem dar. Das kommt ihnen in diesem Streifen zugute. Es geht um den Journalisten Johnny (Joaquin Phoenix), der in New York lebt und fürs Radio an einer Strecke arbeitet, in der er Kinder zu ihren Hoffnungen und Träumen interviewt. Als seine Schwester Viv (Gaby Hoffmann) ihrem Bruder davon erzählt, dass ihr Mann unter einer bipolaren Störung leidet, reist Johnny nach Los Angeles und kümmert sich von da an um seinen neunjährigen Neffen Jesse. Der Film wirft Fragen auf – über Familienkonstellationen sowie die unterschiedliche Sicht auf die Welt von Kindern und Erwachsenen. Ähnlich wie in anderen Schwarz-Weiß-Filmen a la „Malcom & Marie“ oder wie im preisgekrönten Streifen „The Artist“ trifft diese Story den richtigen Ton, wo eigentlich keine Farbe zu sehen ist. „C`mon C`mon“ kommt zwar erst im März ins Kino, doch es lohnt sich, schon jetzt den Starttermin im Kalender einzutragen.
Der Film „C`mon C`mon“ läuft bei uns ab dem 24. März 2022 im Kino.
7. WHUT? Diese Sängerin macht aus ihrem Leben einen Science-Fiction-Film?
Selima Taibi, ihr kennt sie vielleicht als Künstlerin Mogli, lässt in diesem Jahr alle an ihrer Transformation teilhaben – filmisch wie musikalisch. Zum Glück, denn ihre Verwandlung ist extrem spannend. Alles fing damit an, dass Selima 2017 gemeinsam mit ihrem Ex-Partner Felix Starck im selbst umgebauten Bus quer durch Nord- und Südamerika gereist ist und das Paar daraus den Dokumentarfilm „Expedition Happiness“ machte. Felix kümmerte sich um den Schnitt, Selima um den Soundtrack und prompt entstand ein Werk, das es bis ins Kino schaffte.
Mit einem DIY-Projekt hat ihr neues Album „Ravage“, was auf Deutsch „die Verwüstung“ bedeutet, aber nichts mehr zu tun. Im vergangenen Jahr ist Selima nämlich nicht nur mit ihrem neuen Freund, dem Schauspieler Eugen Bauder, Eltern geworden, sondern hat auch ihre Depression und ihr Burn-out bekämpft und diese Erlebnisse in ihren neuen Songs verarbeitet. Die Musikvideos sind wie verschiedene Science-Fiction-Filme – und aufwendig inszeniert wie Hollywood-Blockbuster – gedreht worden, sodass man ihre persönliche Entwicklung nicht nur in den Songtexten heraushören, sondern sie sich auch anschauen kann. Die Sängerin selbst nennt es ein „cinematographic album“ und aktuell läuft der Song „Ghost“ bei mir in Dauerschleife. Hört und schaut unbedingt mal rein.
Das neue Album „Ravage“ von Mogli erscheint am 12. Mai 2022. Auf Spotify könnt ihr euch schon jetzt die ersten drei Songs „Ghost“, „The Current“ sowie „Echo“ anhören.
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